Montag, 8. April 2013

Erinnerungen (Teil 3)

Endlich kam ich wankend zuhause an. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mich an einem Lächeln, was wir jedoch nicht so ganz gelang.
Mutter lies vor Schreck den Besen fallen und schrie erschrocken auf.
Ich legte mich ins Bett, ehrlich gesagt hätte ich mich auch nicht viel länger aufrecht halten können, und Mutter reinigte die Wunde und versorgte sie.
So kam ich auch zu meiner ersten Narbe. Einige würden noch folgen aber das wusste ich damals natürlich noch nicht.
2 Tage lang lag ich mit Fieber da. In meinen Fieberträumen sah ich immer wieder gigantische Hauer auf mich zurasen. Man ging es mir schlecht. Das einzige gute an der Sache war, dass ich nicht sehr viel von Vaters Strafpredigt mitbekommen hatte.

Nach einigen Tagen und scheinbar unzähligen Suppen von Mutter konnte ich wieder aufstehen. Vaters Strafe war, dass ich 4 Wochen den Hof nicht verlassen dürfte. Ich fühlte mich wie ein Gefangener. Nur Arbeiten auf den Hof, essen und schlafen. Immer wieder ging mein Blick in die Ferne und manchmal schien es mir als höre ich ein Rascheln von Blättern, die mich rufen würden.
Aber wie einst der harte Winter, verging auch diese, für mich schwere Zeit.
Die Zeit verging, natürlich machte ich wieder meine Ausflüge, doch "Einauge" begegnete ich zum Glück nicht mehr

Als ich 20 Jahre alt war kam einer der Priester unseres Volkes in unser Dorf. Diese "sehenden Männer" suchen nach berufenen Männern und Frauen im Alter zwischen 18  und 21 Jahren. Sie sind tief verbunden mit den Naturgöttern und handeln in Offiziellen Auftrag. Sie suchen nach jungen Personen die von den Naturgöttern ausgewählt sind, in den Dienst für ihr Volk zu treten, sei es als Heiler, als Leibgarde für die Herrscher, als Mitglied der Jägereinheiten die unsere Grenzen und unser Land beschützen, oder auch anderes.
Ich hätte nie geahnt wie dieser Tag mein Leben verändern sollte .....

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