Freitag, 5. April 2013

Erinnerungen (Teil: 1)

Meine Eltern sind einfache Leute, Bauern um genau zu sein.
Als ich ein Kind war hatten wir einige Schweine und Schafe, 3 Kühe und 4 Felder. Mutter brachte mir Lesen bei. Schreiben konnte ich kaum dafür aber ganz gut rechnen.
Natürlich wollte ich immer lieber spielen. Drachen habe ich gejagt in meiner Fantasie und Schurken zur Strecke gebracht, oder mit den Nachbarskindern Fangen gespielt.
Aber Mutter bestand darauf das ich auch was lerne. Jeden Tag 2 Stunden und das obwohl sie viel im Haushalt zu tun hatte. Vater war den ganzen Tag auf dem Hof unterwegs und arbeitete.
Wir waren nicht gerade wohlhabend aber Essen und Kleidung gab es immer.

Mit 15 Jahren musste ich dann auf dem Hof helfen. Jeden Tag um 5 Uhr aufstehen. Das war am Anfang sehr hart. Morgens bekam ich kaum meine Augen auf und Abends konnte ich mich kaum noch bewegen und viel erschöpft in mein Bett.
Doch nach 1 - 2 Jahren merkte ich das meine Kraft und Ausdauer zu nahm. Mutter lachte oft und meinte ich würde ihnen noch die Haare vom Kopf fressen.





Als ich 17 Jahre alt war hatten wir einen langen und harten  Winter. Beinahe ein Drittel unserer Tiere starb.
In den vielen kalten Wochen des Winters, als es  auf dem Hof kaum etwas zu tun gab begann Mutter mir die Verarbeitung von Leder und Wolle beizubringen. Wir verarbeiteten nämlich fast alles von unseren Tieren selbst. Fleisch, Leder, Wolle, selbst einige der Knochen wurden verarbeitet.
Zunächst lehnte ich es ab, mir von Mutter die Verarbeitung der Leder und Wolle beibringen zu lassen. Schließlich war das damals für mich Frauenarbeit. So diskutierte ich mit Mutter einige Tage lang und weigerte mich strikt.
Nach einigen Tagen genügt es meinen Vater und mit einem strengen Blick sagte er:
"Tu was deine Mutter sagt."
Also begann ich murrend das Verarbeiten der Stoffe zu lernen, Tag für Tag.
Was war ich doch damals für ein dummer Junge.

Vater der in dieser kalten Zeit viel im Haus war und seine Zeit mit Pfeife rauchen und ab und an einen schluck seines Selbstgebrauten, schimpfte oft über den harten Winter, dass die Zeiten allgemein immer schlechter würden und über diese Kriegstreiber im Osten.

Doch selbst der längste Winter endet einmal und es  wurde Frühling und ich musste wieder mit Vater den Hof bewirtschaften. Nicht das mich das von meinen Übungen mit meiner Mutter befreite.
Tja ein hartes Leben und die Tage flogen nur so dahin.

Als ich 18 Jahre alt war merkte ich wie mir der Hof und die Umgebung zu klein wurden .......

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